Couponing, Grouponing, Rabatte, Schnäppchen, Gratisproben

So setzen Sie Coupons und Gutscheine effektiv zur Neukundengewinnung ein

Gutscheine sind nichts wirklich Neues. Die bekommt man an jeder Ecke hinterhergeworfen, mittlerweile sogar aufs Handy. Auch viele Onlinehändler bieten regelmäßig Gutscheine in ihrem Shop an oder verteilen diese per Newsletter an ihre Stammkunden. Gutscheine, Coupons und Rabbat-Angebote sind aber auch ein effektives Mittel um jede Menge Neukunden zu gewinnen. Und das mit vergleichsweise wenig Aufwand, denn das Verteilen nehmen Ihnen mittlerweile mehr als 50 Gutschein-Portale, Schnäppchenblogs und Ähnliches gerne ab.

Sie erfahren in diesem umfangreichen Artikel, wie auch Sie sich den Gutschein-Boom zunutze machen und damit in kürzester Zeit jede Menge Neukunden gewinnen. Wie Sie eine eigene Kampagne planen und durchführen und auch, wie Sie die vielen verschiedenen Gutschein-Portale zum Verbreiten Ihrer Gutscheine nutzen, erklärt Ihnen der Fachautor Christian Schwalbe in einem großen Special.

Inhaltsverzeichnis:

Coupons und Gutscheine – so funktionierts

  • Was ist ein Coupon oder Gutschein?

Auf eigene Faust –  Couponing selbst gemacht

  • Nach dem Kauf ist vor dem Kauf
  • Drei goldene Regeln
  • Besten Freunden schenkt man…
  • Was ist zu beachten?

Die verschiedenen Arten von Coupons/Gutscheinen

Grouponing – das Gruppen-Couponin

Coupons und Gutscheine – So funktioniert’s

Was ist ein Coupon oder Gutschein?

„Couponing“ ist bei weitem nichts Neues. Der erste Coupon wurde bereits 1895 von Coca Cola verteilt und konnte für eine Produktprobe eingelöst werden. Vielleicht sagt Ihnen im ersten Moment der Begriff an sich nichts oder Sie können sich nicht direkt etwas darunter vorstellen, aber das Wort „Gutscheinmarketing“ haben Sie bestimmt schon einmal gehört.

Gutscheine sind alltäglich, sie begegnen uns überall in unterschiedlichen Situationen und zu unterschiedlichen Anlässen. McDonalds beispielsweise führt in der Systemgastronomie klar die Reihe der Coupon-Ausgebenden Unternehmen an. So erhalten Kunden zu bestimmten Zeiten (die übrigens nicht zufällig gewählt sind, sondern auf dem Ess- und Ausgehverhalten der Kunden beruhen) zu ihrer Bestellung eine Sammlung an Gutscheinen, die sie bei ihrem nächsten Besuch einlösen können.

Wenn Sie schon einmal an einer Autobahnraststätte eine Toilette besucht und dort für 50-70 Cent ein kleines Ticket am Drehkreuz gezogen haben, konnten Sie zumindest einen Teil des Betrages im Shop wieder zu Schokoriegeln und Gummibärchen machen – nach Zuzahlung. Das kennt fast ein jeder.

Doch wie sehr Coupons gerade zur Zeit noch an Aufmerksamkeit und Einfluss gewonnen haben, zeigt sich an der Fülle der aus dem Boden schießenden Anbietern, die ihre Coupon-Kooperationen über das Internet vertreiben. Allen voran ist hier das in Deutschland 2009 gegründete Portal „Groupon“ zu nennen.

Das Prinzip ist simpel

Kunden bekommen auf der Onlineplattform regional ausgewählte Coupons angeboten, die sie per Knopfdruck bestellen und bezahlen können. Anschließend ist dieser Gutschein dann innerhalb eines festgelegten Zeitraumes beim kooperierenden Dienstleister einlösbar. Die Palette reicht von vergünstigsten Go-Kart-Rennen, Friseurterminen, Fotoshootings bishin zu Reisen, Kochkursen und vielem mehr.

Was für die Kunden ein netter Zeitvertreib ist, das Gefühl des Schnäppchenjagens vermittelt und zudem für lustvolle Impulskäufe sorgt, hat für die Anbieter dieser Gutscheine harte und rationale betriebswirtschaftliche Gründe: Ihnen geht es beim Angebot um die Auslastung ihrer Einrichtungen in Zeiten fernab der Laufkundschaftsspitzen. So erhält man für den Groupon-Gutschein in der Karthalle bei der telefonischen Terminvereinbarung eher so attraktive Zeiten vorgeschlagen wie Dienstag Mittag 12.30 Uhr oder Donnerstags direkt nach dem Frühstück. Samstags, Sonntags und Abends unter der Woche bekommt der Anbieter seine Anlage selbst voll, hierfür braucht er keine Vergünstigungsgutscheine anbieten.

Trotz dieser leichten Einschränkung, die aber auch vom Verhandlungsgeschick des Gutscheinerwerbers abhängt, bleibt dieses Dreieck zwischen Kunde, Anbieter und Portal ein Konstrukt aus drei Gewinnern:

  • Der Kunde spart,
  • der Anbieter sorgt für Auslastung
  • und das Portal verdient kräftig mit.

Zwar verfällt so ein im Impulsrausch erworbener Gutschein dann auch mal nach Ablauf der Einlösbarkeitsdauer ohne dass der Kunde in den Genuss des Angebots kam, da sich die Gutscheinpreise jedoch in den meisten Fällen im niedrigen zweistelligen Eurobereich befinden, ist das Risiko für den Erwerber kalkulier- und hinnehmbar.

Die Investition ist kalkulierbar

Doch nicht nur für den stationären und regional gebundenen Ladenanbieter sind diese Coupon-Portale ein probates Mittel der Neukundengewinnung und Markterschließung. Auch als internetbasierter Online-Shopbetreiber lohnt es sich vielleicht einmal über eine derartige Kooperation nachzudenken. Die Großen machen es bereits vor, so finden sich auf den einschlägigen Seiten beispielsweise regelmäßig Rabattgutscheine des Otto-Versandhandels oder auch von Touristikdienstleistern wie Travel24.de.

Können Sie es sich als Betreiber leisten für einen Neukunden 10 Euro zu investieren, warum schenken Sie ihm für seinen ersten Einkauf nicht genau diesen Betrag und knüpfen es an einen zu tätigenden Mindestumsatz? In diesem Modell ist exakt kalkulierbar, was zur Neukundengewinnung investiert wird und wie hoch der Gesamtertrag einer Bestellung bei Einlösung noch ist. Somit sind Sie nicht gezwungen Geschäfte unterhalb einer Mindestmarge zuzulassen.

Dieser eindeutige Bezug zum einzelnen Kunden und die Bindung an einen tatsächlichen Kauf gibt es für einen Werbetreibenden sonst nirgendwo, denkt man an die extremen Streuverluste der klassischen Werbekampagnen in Print- und Onlinemedien. Eigenen Angaben zufolge verfügt Groupon als Vorzeigeportal über mehr als 80 Millionen E-Mail Abonennten, hat über 30 Millionen Coupons vertrieben und ein Partnernetzwerk von über 50.000 Kooperationsunternehmen. Allein die Werbewirkung, die die Schaltung eines Deals auf den Seiten dieses Big Players mit sich bringt ist enorm und hat mit Sicherheit ihren Preis, der im Rahmen der konkreten Angebots- und Dealausgestaltung mit Interessenten individuell ausgehandelt wird.

Groupon.de bietet potentiellen Partnern auf den eigenen Internetseiten einen großen Fundus an Informationen und Werkzeugen, sodass sich schnell ein Eindruck und eine Verknüpfung zum eigenen Geschäftsmodell erzeugen lässt. Die Alternative DailyDeal.de ist sehr ähnlich aufgebaut und lohnt ebenfalls einen Besuch um die Eindrücke zu erweitern.

Auf eigene Faust – Couponing selbst gemacht

Doch um mit Gutscheinen zu arbeiten, muss nicht gleich eine solche Dreiecks-Kooperation etabliert werden. Auch selbst ist es Shop-Bertreibern möglich im Kleinen erste Erfahrungen mit dem Instrument zu sammeln und seine Eignung zu prüfen. Genannt wird dies dann „einstufiges Couponing“ oder schlicht „Händlercouponing“. Der wesentliche Unterschied zu obigem Modell ist, dass das sogenannte „Clearing“, also die Verrechnung zwischen Couponausgeber und dem einlösenden Part entfällt. Durch die Beilage von Gutscheinen zu Produktsendungen beispielsweise wären Sie als Online-Shopbetreiber sowohl Ausgeber als auch Entgegennehmer.

Der klare Vorteil: Je genauer Sie Ihre Kunden bereits kennen, umso genauer können Sie ihnen passende Coupons anbieten. Verfügt Ihr Shop über zwei wesentliche Produktgruppen, sagen wir zum Beispiel die Produktreihe A = Autoscheibenwischer und die Produkte der Reihe B = Motorenöle: Was spricht dagegen, einem Kunden, der seit geraumer Zeit immer wieder größere Mengen Autoscheibenwischer abnimmt, einfach einen Gutschein über den Erwerb vergünstiger Motorenöle beizulegen? Vielleicht war dieser Kunde so sehr von seinem Bedürfnis an Scheibenwischern geleitet, dass er seinen Bedarf an Motorenölen übersehen hat, nun die Chance auf ein Schnäppchen und die Ersparnis von Versandkosten wittert und beim nächsten Kauf zuschlägt.

Nach dem Kauf ist vor dem Kauf

So simpel dieses Beispiel ist, so einfach ist es auch im komplexeren Rahmen ohne weiteres denkbar. Man nennt diese nachgelagert versandten Gutscheine auch treffend „After-Sales-Coupons“. Erwiesenermaßen ist die Chance auf den Verkauf eines Cross-Selling Produktes höher, wenn es individuell an die Bedürnisse des Kunden angepasst ist.

Beobachten Sie also sorgsam, was Ihre Kunden von Ihnen beziehen und nutzen Sie diese Informationen um weitere Produkte bei ihnen zu platzieren. Die Kosten sind verschwindend gering im Vergleich zu jeder anderen Werbung. Je nachdem was Sie bereit sind Ihrem Kunden an Rabatt für seinen Neukauf anzubieten, fallen zusätzlich lediglich noch die Druckkosten für den physischen Gutschein an. Je nach Aufwand natürlich auch noch Designarbeiten wie Satz und Text.

Was im kleineren Rahmen trotz der verhältnismäßig einfachen Durchführbarkeit noch keine große Anwendung findet, hat der Logistik- und Versandriese Amazon schon längst als Regelprozess eingeführt. Wer kennt es nicht, wenn zusätzlich zum erworbenen Buch, zur CD oder zur neuen Digitalkamera noch ein kleiner Stapel an Gutscheinen aus der Verpackung fällt. Damit diese Art des Couponings funktioniert gibt es im wesentlichen nur

drei goldene Regeln,

die beachtet werden müssen:

  1. Bieten Sie Ihrem Kunden ein für ihn passendes Produkt an. Ein Malermeister wird genausowenig Verwendung für besonders günstige Topflappen haben, als ein Kunde von Haushaltswaren sich für um 10% rabattierte Alufelgen interessiert.
  2. Verknüpfen Sie die Aussendung des Coupons mit einem vorangegangen Kauf, der nicht zu lange zurück liegt. Die Versandbeilage ist eine (günstige) Möglichkeit. Noch besser wäre es jedoch, dem Kunden den Gutschein leicht zeitversetzt, beispielsweise nach 14 Tagen zuzusenden.
  3. Sparen Sie nicht am Aussehen des Gutscheins. Verwenden Sie ein ansprechendes Format, etwas dickeres Papier und verzichten Sie nicht auf Farbdruck. Der Coupon sollte eine gewisse Hochwertigkeit ausstrahlen, einen Hauch von Bargeldcharakter vermitteln, schließlich will der Kunde das Gefühl haben, ein echtes Schnäppchen zu machen. Optimal ist eine personalisierte Anrede, da sie die Aufmerksamkeit des Empfängers am stärksten aktiviert.

Besten Freunden schenkt man …

einen Gutschein!

Möchten Sie Neukunden gewinnen und nicht nur die Produktpalette bei einem Kunden erweitern, so ist dieses Grundmuster nur durch das Element der Freundschaftswerbung zu ergänzen. Bitten Sie ihre Kunden, den Gutschein im Bekanntenkreis weiterzureichen und sorgen Sie dafür, dass sowohl der Werbende als auch der Geworbene eine kleine Belohnung dafür erhalten. Kreditkartenfirmen, Zeitungsabo-Verkäufer und Getränkehändler wissen es schon lange: Es funktioniert. Nichts ist seriöser als Weiterempfehlung von eigenen Bekannten, da der Empfehlende mit seinem Wort für die Qualität des Produkts einsteht. Klar ist natürlich, es muss auch halten was es verspricht.

Alternativ können Sie Ihren Coupon auch auf dem klassischen Wege im großen Stil streuen und auf eine Personalisierung verzichten. Verteilen Sie Flyer, die einen Coupon beinhalten auf Messen oder legen Sie welche an stark frequentierten Plätzen aus. Sobald ein Flyer ein Gutscheinelement innehat, schauen wir viel eher auf das Angebot, als wenn wir es als Standardwerbung abstempeln.

 Was ist zu beachten?

Analysieren Sie ihre Rückläufe um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie gut Ihr Angebot auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten ist:

  • Sind die Streuverluste zu hoch? (Gut sind Sie, wenn jeder 15. Kunde seinen Coupon einlöst.)
  • Wann lösen Ihre Kunden den Gutschein ein?
  • Übersteigen die Druckkosten den Nutzen?
  • Besonders in der Anfangszeit lohnt eine sorgsame Kontrolle des Werbeerfolgs.

Je nach Produkt, das über den Coupon beworben beziehungsweise vertrieben werden soll, ist auch eine Prüfung der rechtlichen Rahmenbedingungen ratsam. Büchersendungen dürfen beispielsweise, aufgrund der allgemeinen Buchpreisbindung, nicht über rabattierte Coupons verkauft werden. Auch die Knüpfung an Gewinnspiele ist kritisch, da sie die Voraussetzung des „übertriebenen Anlockens“ erfüllen und Rechtsstreitigkeiten nach sich ziehen können. Dies ist übrigens auch der Grund dafür, warum man beim McDonalds Monopoly auch stets über eine Telefonnummer und ohne ein Produkt zu erwerben am Gutscheingewinnspiel teilnehmen kann. Und sollten Sie sich entschließen Ihre Kunden direkt anzuschreiben, prüfen Sie im Vorfeld, ob Ihnen hierzu eine Einwilligung vorliegt oder ob es sich um eine bereits bestehende Geschäftsbeziehung handelt – dann wird im Business-to-Business Bereich in der Regel von einer bestehenden Einwilligung ausgegangen.

Coupons machen Spaß und bedienen sich verschiedener psychologischer Tricksereien, die das Gefühl des Sparens, der Überraschung und des Clever-seins vereinen. Genannt wird dieses Phänomen „Couponproneness“ und es sorgt dafür, dass Menschen auf Couponangebote eher mit Einlösung reagieren, da ihnen die Kaufhandlung positiver erscheint. „Unsere Kunden suchen nicht nach >dem perfekten Deal<; sie suchen nach dem perfekten Vorwand, etwas Neues auszuprobieren“ schreibt Groupon.de auf den eigenen Interneseiten. Es ist das Prinzip Überraschungsei, das Los auf dem Jahrmarkt und das Gefühl ein besseres Angebot zu ergattern als der Nachbar, das uns noch als Erwachsene antreibt, zuzuschlagen. Machen Sie es sich zu Nutze. Konsum weckt Konsum.

Die verschiedenen Arten von Coupons/Gutscheinen

Coupons sind eine besondere Form der Verkaufsförderung, die, wie wir gesehen haben, mit den Emotionen der Käufer spielt. Das kann auf ganz unterschiedliche Art passieren und deshalb gibt es auch ganz verschiedene Arten von Gutscheinen, die sich auch deutlich voneinander unterscheiden.

Eingesetzt werden können Gutscheine aber in allen Bereichen des Marketing-Mixes:

  • Zugabencoupons können den wahrgenommenen Wert eines Produktes positiv ändern, da der Käufer durch den zusätzlichen Gutschein mehr Leistung erhält.
  • Rabattcoupons wirken sich direkt auf den Preis, also eine wesentliche Eigenschaft des Produktes, aus.
  • Warenprobegutscheine stellen oft den ersten Kontakt zwischen Kunde und Produkt dar und können so viel für den Aufbau eines positiven Produktimages beitragen.
  • Promotioncoupons dienen in erster Linie der Kommunikation der Markenbotschaft. Weil Kaufanreize und Kundenansprache direkt über diese Coupons durchgeführt werden, sind sie ideale Promotion-Instrumente.

Es gibt aber noch viele anderen Formen der Klassifizierung und Unterscheidung.

Herstellercoupons: sind ein klassisches Couponingelement und werden in Kooperation zwischen Hersteller und Händler eingesetzt. Dem Verbraucher werden Vorteile wie Preisnachlässe oder Zusatzleistungen eingeräumt. In der Regel streut der Hersteller die Coupons über Handzettel, Beilagen, Zeitungen oder auch das Internet und der Kunde löst diese Gutscheine dann beim Händler ein. Dieser verrechnet die eingelösten Coupons mit dem Hersteller und erhält den Couponwert und oft auch eine zusätzliche Aufwandspauschale (Handlingspauschale) erstattet.

Händlercoupons: Diese verteilt nicht der Hersteller, sondern ein Händler. Deshalb wird diese Form oft auch als „unechtes Couponing“ bezeichnet. Eine Verrechnung muss nicht erfolgen, da hier der Herausgeber und der Einlöser meist derselbe ist. Der Händler hat hier völlige Gestaltungsfreiheit, muss den Gutscheinwert aber aus eigenen Mitteln bezahlen. Diese Gutscheine sind meist auch nicht an ein bestimmtes Produkt gebunden, sondern können auf einen großen Teil, oft auch das gesamte Sortiment des Händlers angewandt werden. Wenn Sie Kunden einen 20 Euro-Gutschein zum Einkauf in ihrem Onlineshop schenken, ist dies also ein klassischer Händlercoupon.

Informations-Coupons: Dies sind Gutscheine für den Bezug von Informationsmaterial.

Bundling-Coupons / Warencoupons: Der Warencoupon bezieht sich meist auf eine bestimmte Ware oder Dienstleistung. Eine besondere, seit einigen Jahren auch verstärkt in Deutschland angewandte, Form ist der Bundling-Coupon, der nach dem Prinzip „BOGOF“ – „Buy One Get One Free“ („Kaufe eines, bekomme eines umsonst“) oder auch „241“ – „Two For One“ („Zwei für eins“) funktioniert. Es kann sich dabei aber auch um eine einfache Produktzugabe zu einem bestehenden Kauf oder auch um eine beigegebene Gratisprobe handeln.

Rabatt-Coupons / Cash-Coupons / Shopping-Coupons: Hier wird ein Preisnachlass für ein bestimmtes Produkt, eine Produktgruppe oder auch den gesamten Kauf gewährt. Der Wert wird in Prozent oder auch als Geldbetrag ausgewiesen.

Treue-Coupons / Mail-in-Coupons: Mit diesen wird die langfristige Bindung des Kunden an den Händler oder Hersteller belohnt. Klassisches Beispiel sind die Bonuspunkte oder Bonusmeilen. Meist funktionieren diese in Verbindung mit einer Kundenkarte (z. B. Payback), wo der Verkäufer dann auch noch Zugriff auf andere Kundendaten erhält. Mail-In-Coupons sind Treuepunkte oder deren Variationen, die vom Kunden gesammelt und zur Einlösung eingesandt werden müssen.

Pre-Sales-Coupons: werden VOR einem möglichen Kauf eingesetzt, um diesen anzustoßen.
After-Sales-Coupons: werden NACH dem Kauf verteilt um die Wahrscheinlichkeit eines Wiederkaufs zu erhöhen, indem bestimmte Vorteile bei einem solchen Folgekauf offeriert werden.

Personalisierte Coupons: Sind mit einer eindeutigen Identifikation versehen, oft an eine bestimmte Person gebunden und eignen sich daher besonders für individualisierte Angebote und auch zu Controllingmaßnahmen.
Unpersonalisierte Coupons: sind nicht an eine bestimmte Person gebunden und werden meist in großen Mengen verteilt.

Instant-Benefit-Coupons: Der versprochene Vorteil kann sofort in Anspruch genommen werden.
Deferred-Benefit-Coupons: Hier wird zuerst der volle Preis bezahlt und es erfolgt eine nachträgliche Gutschrift.

Einstufige Coupons: Herausgeber und Einlöser sind identisch. (z. B. Händler-Coupons)
Mehrstufige Coupons: Herausgeber und Einlöser sind nicht identisch. (z. B. Hersteller-Coupons)

Grouponing – Das Gruppen-Couponing

Eine weitere Variante ist es Gutscheine bzw. Coupons an eine bestimmte Mindestmenge zu koppeln. Das heißt, ein Gutschein kann erst eingelöst werden, wenn eine vorher festgelegte Mindestanzahl von Käufern (eine Gruppe) einen erworben haben. Hier spricht man dann vom sogenannten Grouponing.

Spätestens seit Google geschätzte 6 Milliarden Dollar für das Internet-Portal „Groupon“ geboten hat und die Verantwortlichen dort das Angebot kalt lächelnd abgelehnt haben, ist dieses Wort in aller Munde.

Das Wort „Groupon“ setzt sich zusammen aus dem englischen Wort „Group“ ( zu Deutsch „Gruppe“) und dem französischen Wort „Coupon“ (dem guten, alten „Gutschein“). Wenn man so will, bedeutet es also so etwas wie „Gruppengutschein“, wobei schon die beiden wichtigsten Merkmale genannt sind. Man kann einen Gutschein, also einen Rabatt, erhalten, wenn man Teil einer Gruppe ist.

Gruppenzwang

Als Einzelner kann man diesen Rabatt nicht erhalten. Es müssen sich immer eine bestimmte Anzahl Interessenten finden, bevor dieser Gutschein für den Einzelnen aktiviert wird. Diese Anzahl wird vorher festgelegt. Erreicht ein Angebot nicht die Mindestanzahl von Interessenten, gibt es den Gutschein bzw. Rabatt auch nicht.

Dieses Prinzip lässt sich auf fast jedes Produkt und fast jede Dienstleistung anwenden. Viele Händler nutzen auch schon ähnliche Rabattsysteme, wie Rabatte ab bestimmten Bestellmengen bzw. Bestellsummen. An Kinokassen oder auch im Nahverkehr zahlt eine Gruppe von Menschen meist weniger als eine Einzelperson. Da diese Angebote immer eine bestimmte Mindestbestellmenge voraussetzen, bevor sie eingelöst werden können, hält sich das Risiko für den Anbieter in Grenzen. Er verkauft mehr zu einem geringeren Preis und macht auch gleich noch eine schöne Marketingaktion.

Vor einiger Zeit haben sich einige Internetfirmen, allen voran das schon erwähnte „Groupon“ diese Idee zu eigen gemacht und bieten solche Gutscheinangebote über das Internet an. Vorteil daran ist natürlich die enorm große Reichweite und auch die unkomplizierte Abwicklung. Im Detail funktioniert das meist so:

Der Nutzer registriert sich bei einem der „Grouponing“-Anbieter und sucht sich aus dem großen, meist regional verfügbaren Angebot eine Gutscheinaktion aus, die ihm gefällt.

Sein Interesse an diesem Gutschein meldet er an, indem er auf den „Kaufen“-Button klickt. In diesem Augenblick wird schon eine Art Kaufvertrag abgeschlossen unter der Bedingung, dass der Kauf nur zustande kommt, wenn sich eine genügend große Anzahl von weiteren Käufern findet. Der Interessent hinterlegt schon jetzt seine Bankdaten bzw. zahlt Geld auf ein Kundenkonto.

Wird die Mindestmenge an Käufern erreicht, findet der Verkauf also statt, wird das Geld sofort automatisch vom Konto des Kunden abgebucht und er erhält im Gegenzug einen Gutschein per PDF inklusive Gutscheincode. Diesen Gutschein kann er dann in dem Ladengeschäft oder, mittels des Gutscheincodes, im Onlineshop, welcher im Angebot benannt wurde, einlösen. Wird die Mindestanzahl von Interessenten nicht erreicht, findet der Verkauf nicht statt und es wird auch kein Geld vom Kunden eingezogen.

Klingt alles sehr einfach, aber auch hier liegt der Ärger im Detail. Verbraucherschützer kritisieren die oft sehr kurze Laufzeit der Angebote, die es dem Interessenten nicht gestattet, Vergleiche anzustellen. Der Interessent wird also unter Druck gesetzt. Und die Zeitschrift „Computer-BILD“  hat nach einem Test  Probleme beim Datenschutz und auch beim Einlösen der Gutscheine festgestellt. Auch seien die Rabattangaben oftmals übertrieben, weil als Maßstab teure Tages- oder Filialpreise angesetzt würden. Manchmal gelte außerdem ein weiterer Mindestbestellwert, der den Rabatt weiter schmälern würde.

Fazit: Das „Grouponing“ ist ein weiteres Rabattsystem, zugeschnitten auf das Internet. Ähnliches gab es vor einigen Jahren schon mit den Shopping-Clubs. Es basiert zu einem großen Teil auf lokalen und regionalen Rabattangeboten wie Restaurant- oder Kinogutscheinen, die an einen bestimmten Ort gebunden sind. Die Kunden sollen also aus dem Internet in das Ladengeschäft gelockt werden. In naher Zukunft steht uns der Durchbruch das Mobile Shoppings bevor. Je besser man mit den Smartphones surfen kann, desto interessanter werden solche Rabattangebote. Zusammen mit den neuen Lokalisierungsdiensten kann man wahrscheinlich schon bald den Rabattcoupon direkt vor dem Geschäft aufs Handy laden.

Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihnen schon bald beim Shoppen im Einkaufszentrum aufgeregte Menschenmengen, wild mit den Handys durch die Gegend fuchtelnd, entgegenkommen. Kein Grund zur Panik. Nirgendwo ist ein Feuer ausgebrochen. Die wollen alle nur den 15 Minuten-50%-Gutschein von H&M und suchen dafür noch 7 Leute, damit der Gutschein aktiviert wird.