Google+-Workshop Teil 2: Ich weiß schon, was Du gleich suchen wirst – Die neue, soziale Suche

Zweiter Teil der Google+ – Workshop-Reihe. Den ersten Teil finden Sie hier.

Inhalt dieses Artikels:

Ich weiß schon, was Du gleich suchen wirst

Im ersten Teil haben wir schon gesehen, wie spannend die Entwicklung der sozialen Medien und vor allem deren Vernetzung untereinander und mit anderen Medien und Anwendungen werden wird. Wir werden uns schon bald von einigen Gewohnheiten verabschieden müssen oder dürfen, je nach Standpunkt. Wie gesagt, Google+ wird in der einen oder anderen Form im Mittelpunkt der meisten Netzaktivitäten stehen.

Diese Aktivitäten werden ein wenig anders aussehen als heute. Ende März 2012 hat Marissa Mayer, eine Vizepräsidentin von Google, in einem Interview für Bloomberg  Businessweek einige interessante Visionen erläutert, wie Google sich die Websuche in 20 Jahren vorstellt. Man kann daraus sehr gut erkennen, in welche Richtung Google sich weiterentwickeln will. Nämlich dahin, dass die Suchmaschine schon weiß, was man eigentlich sucht, bevor man sich selbst darüber so richtig bewusst ist. Dies hört sich erst einmal noch George Orwell an. Das Wort “Gedankenkontrolle” kommt einem da unweigerlich in den Sinn. Und tatsächlich ist da etwas dran.

Frage: Wie kann Google denn wissen, was ich selbst noch nicht einmal weiß?

Antwort: Weil Google uns schon bald besser kennen wird, als wir uns selbst.

Allein durch Auswertung der gesammelten Datenmassen will Google Voraussagen treffen und entsprechende Vorschläge machen können. Erläutert hat Marissa Mayer dies am Beispiel Restaurantsuche. Jemand sucht in einer fremdem Stadt über Google ein Restaurant. Google schlägt ihm zuallererst einige Pizzerias in der Nähe vor. Nicht zufällig, sondern ganz gezielt. Weil Google weiß, das der Suchende gerne Pizza ist. Das weiß Google, weil der Nutzer schon in der Vergangenheit öfter eine Pizzeria gesucht, Webseiten von Pizzerias oder Pizzadiensten besucht, ein Pizza-Kochbuch bestellt oder sich mit dem Smartphone in einer Pizzeria eingeloggt hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass er gerade eine Pizzeria sucht, ist deshalb einfach größer, als dass er einen Sushi-Laden sucht.

Jetzt kann man ein wenig psychologisieren: Auch wenn er sich dessen nicht bewusst wird, ist bei dem Google-Sucher die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass allein die prominente Anzeige der Pizzerias in den Suchergebnissen bei ihm den Hunger auf eben eine solche Pizza weckt. Ist dies der Fall, wird er beeindruckt sein, weil die Suchmaschine “rein zufällig” eine Pizzeria vorschlug, als er doch gerade Heißhunger auf Pizza bekam. Tolle Suchmaschine!

Das ganze Interview können Sie sich (in englischer Sprache) hier ansehen. https://www.businessweek.com/videos/2012-03-28/googles-mayer-details-origin-of-e-mail-advertising

(Dort erfahren Sie auch, warum das selbstfahrende Auto der Zukunft sehr viel Ähnlichkeit mit der Google-Suchmaschine haben wird.)

Allein an diesem kleinen Beispiel kann man die Möglichkeiten, die Google durch die Vernetzung der verschiedenen Dienste hat, gut erkennen. Wenn Sie jetzt zufällig Inhaber einer Pizzeria in der Nähe des Suchenden sind, könnte Ihnen die Einblendung einer AdWords-Anzeige oder eines Google-Places-Eintrages sehr wahrscheinlich einen neuen Besucher und damit Umsatz bescheren. Nur müssen Sie vorher Google mitteilen, dass Sie eine Pizzeria in der Nähe haben, die entsprechende Werbefläche buchen oder in den Suchergebnissen relevanter und damit besser platziert sein, als der Konkurrenzladen drei Straßen weiter. Haben Sie noch ein hübsches Video bei You Tube hochgeladen, die aktuelle Speisekarte und vielleicht gar einen Gutschein bei Google Maps hinterlegt, ist Ihnen der neue Gast so gut wie sicher.

Schauen Sie sich das folgende Video dazu an und Sie erhalten einen Eindruck von der neuen, personalisierten Google-Suche:

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Googles großes Ziel – Die soziale Suche

Dieses Beispiel gilt nicht nur für Pizzerias oder Restaurants oder die lokale Suche. Dieses Beispiel gilt für die soziale Suche ganz allgemein. Nicht nur Restaurant und Besucher  oder Verkäufer und Käufer sollen so zusammengeführt werden, sondern auch Nutzer und Nutzer. Google will ganz konkret die Menschen selbst miteinander verbinden. Sogar solche Menschen, die sich noch gar nicht kennen, aber sich möglicherweise aufgrund ihrer gemeinsamen Interessen gern kennenlernen würden. Wenn sie denn voneinander wüssten. Das ist der entscheidende Schritt in Richtung soziale Suche. Google wird den Nutzern schon bald sehr persönliche Suchergebnisse liefern.

Sie müssen JETZT dafür sorgen, dass Sie ein solches soziales Suchergebnis sind!

Zögern Sie nicht, denn ob diese Entwicklungen tatsächlich 20 Jahre benötigen werden, wie Marissa Mayer prognostiziert, wage ich zu bezweifeln, wenn man sich einmal ansieht, welche Ergebnisse die Google-Suche bereits heute liefert. Schauen wir uns diese Vernetzung doch einmal in der Realität an. Schon jetzt kann man gut sehen, wohin die Reise gehen wird. Was man sich unter dem Begriff “soziale Suche” eigentlich vorstellen muss.

Google+ – Die Spinne im Netz

Google ist schon lange keine reine Suchmaschine mehr. Google ist mittlerweile ein riesiges Internet-Imperium mit vielen unterschiedlichen Angeboten, Produkten und Dienstleistungen. Und irgendwie steckt Google+ da überall mit drin. Mehr noch, Google+ wird schon bald die Zentrale sein, mit der man die einzelnen Teile vernetzt und koordiniert. Die Spinne im Netz, die die Fäden zieht. Hier einmal ein kurzer Überblick über die verschiedenen Kombinationen und Vernetzungen.

Google+ und Google Mail

Wenn Ihnen jemand aus Ihren Google+-Kreisen eine E-Mail sendet, finden Sie diese natürlich bei Google+ aber auch in Ihrem normalen Google-Mail-Postfach.

Google+ und Google Docs

Mit Google-Docs können Sie Textdokumente, Präsentationen, Tabellen, Zeichnungen, etc. online gleichzeitig zusammen mit anderen Google-Docs-Nutzern erstellen und bearbeiten. Sie können mit wenigen Klicks Google-Docs-Dokumente mit Ihren Google+-Followern teilen.

Es ist zum Beispiel auch ganz einfach möglich während einer Videokonferenz über Google+ (Hangout) mit mehreren Personen zusammen an einem Google-Docs-Dokument, zum Beispiel einer Präsentation, zu arbeiten. Diese Präsentation können Sie dann über Google-Mail oder Ihre Google+-Kreise mit allen anderen Interessenten teilen.

So verwalten Sie über Google+ Kontakte, E-Mails, Ihren Kalender, Aufgaben, To-Do-Listen, Projekte und sogar ganze Marketing-Aktionen. Und das nicht allein, sondern Sie können Dritten jederzeit online Zugriff auf einzelne Komponenten geben, diese untereinander abstimmen und synchronisieren. Hier sieht man deutlich, dass Google+ nicht ausschließlich auf private Kontakte und Aktivitäten abzielt, sondern viel weiter. Das ist natürlich gerade im digitalen Online-Business hochinteressant.

Google+ und Google Chrome

Seine wahren Stärken kann Google+ erst in Zusammenarbeit mit dem Google Chrome Browser ausspielen.

Google+ und Google Android

Vor allem auch in Deutschland ist Google mit seinem mobilen Betriebsystem Android schon jetzt Marktführer und der Marktanteil wächst rasant weiter. Und was für Google+ in Verbindung mit Google Chrome gilt, kann man auch für die Zusammenarbeit mit Android sagen.

Google+ und You Tube

Wenn jemand ein neues Benutzerkonto bei Google+ anlegt, erscheint automatisch auch bei You Tube die Google+-Benachrichtigungsleiste.

Hiermit kann man ganz einfach +1-Empfehlungen geben und es wird auch angezeigt, welche Kontakte aus den eigenen Kreisen ein Video ebenfalls mit einer +1-Empfehlung versehen haben.

Neuerdings kann jeder Google+-Nutzer einen eigenen You Tube Kanal anlegen und Google plant schon weitere Schritte, um You Tube noch besser mit Google+ zu vernetzen.

Google+ und Google Currents

Google Currents ist eine Medien-App, mit der ein Nutzer digitale Inhalte aus verschiedenen Content-Quellen, die er selbst auswählt, in einer Art Online-Magazin zusammenfassen kann.

Jeder App-Nutzer kann sich so seine persönliche digitale Zeitschrift aus seinen Lieblingsblogs, -Tweets und anderen Info-Quellen zusammenstellen. Diese werden ihm für Smartphone oder Tablet, Apple oder Android optimiert ausgeliefert und er kann von überall aus, ob vom Sofa, in der Bahn oder beim Friseur, bequem in dieser, seiner ganz persönlichen Zeitschrift blättern.

Auch kann man spezielle Content-Editionen abonnieren, die von bekannten Medien wie Zeitschriften, Blogs oder auch Firmen, den sogenannten Publishern zusammengestellt werden.

Für eine solche Edition können die sogenannten “Producer” Dokumente im HTML-,  EPUP-Format oder direkt aus Google-Docs mit Fotos, Videos, Diashows, Karten, RSS-Feeds, Google+-Updates oder Twitter-Feeds kombiniert werden. Eine solche digitale Zeischrift kann mit eigenen Design (Logo, Farbe, Schriftart, etc.) versehen werden. Google optimiert diese Inhalte automatisch das jeweilige Ausgabegerät (Smartphone oder Tablet).

Google Currents ist somit nichts anderes als ein ordentlich verpackter, auch von einem Programmierlaien leicht zu erstellender Newsfeed, den man seinen Abonnenten zukommen lässt. Hat man mehr als 200 Abonnenten gesammelt, wird der Newsfeed auch in eine spezielle Editions-Suche, die in die Google-Current-App integriert ist, aufgenommen.

https://www.google.com/producer/

Google+ und Google Maps

Auch, wenn Sie Google Maps aufrufen,

Google+ und Google Books

Google+ und Google Reader

Google+ und Google Shopping

Google+ und Google Offers (bisher nur in den USA)

Google+ und Google Earth

Google+ und Facebook

Ach ja, man kann natürlich Google+ auch mit seinem Facebook-Konto verbinden

Search, plus your World – Das soziale Suchergebnis

Search, plus your world, ist die eigentliche soziale Suche. Bisher ist sie leider nur in der englischen Suche verfügbar aber bald wird Google diese Variante weltweit einführen. Wenn Sie schon jetzt einen Blick auf die Zukunft werfen wollen klicken Sie in der Google-Eingabemaske einfach rechts unten auf den Link “Google.com in English” und sie werden auf die englische Suche weitergeleitet.

Sobald Sie hier einen Suchbegriff eingeben, erhalten sie erstaunlich andere Suchergebnisse.

Screenshot von google.com – Seite

Voraussetzung ist natürlich, dass Sie in Ihren Google-Account eingeloggt sind. Sie sehen links von den Suchergebnisse kleine blaue Bodys. Diese kennzeichnen Ihre persönlichen Suchergebnisse, die nur Ihnen selbst so angezeigt werden. Oben über den Suchergebnissen sehen Sie die Zahl von “90 personal results” angeben. Es gibt in diesem Moment also 90 persönliche Resultate in der Suche für den Begriff “netzreseller”.

Rechts oben finden Sie einen kleinen Button

Mit diesem können Sie umschalten zwischen der Anzeige der Suchergebnisse inklusive persönlichen Ergebnissen oder ohne.

Diese persönlichen Suchergebnisse zieht Google aus Ihren sozialen Kontakten über Google+. Diese Kontakte müssen nicht zwangsläufig direkt über Google+ erfolgen. Auch Informationen aus Google Mail, Google Talk oder Google Reader können hineinfließen oder Twitter- oder Facebook-Kontakte, wenn Sie Ihr Google-Konto mit Twitter bzw. Facebook  verbunden haben.

Natürlich auch Informationen von und über Follower aus Ihren Kreisen, aber es kann auch sein, das Informationen von Nutzern, die Ihren Followern über Google+, Twitter oder Facebook folgen oder denen er folgt, mit einfließen. Schließlich werden auch Ihre persönlichen Daten angezapft. Private Inhalte wie Fotos oder sogar private Nachrichten können in den “Search, plus your world”-Ergebnissen angezeigt werden.

Aber bitte denken Sie daran: diese Ergebnisse können nur Sie selbst sehen. Alle anderen Nutzer erhalten bei der Eingabe eines identischen Suchbegriffs, abhängig von deren sozialen Kontakten, völlig unterschiedliche persönliche Suchergebnisse. Da kann man den SEO-Spezialisten in Zukunft nur viel Spass wünschen! :-)

Aber genau diese Individualisierung der Suche zeigt auch deutlich, wie wichtig es in Zukunft ist, selbst ein soziales Suchergebnis zu sein!

Platzieren Sie sich in den Suchergebnissen Ihrer Kunden!

Diese ganzen Vernetzungen und Funktionen stehen natürlich nicht nur Ihnen offen, sondern allen Goolge+-Nutzern. Jeder Ihrer Goolge+-Kontakte hat die eben beschriebenen Möglichkeiten und auch Sie können als Kontakt in diversen Listen, Suchergebnissen, Kommentaren, mit Bild oder als Autor eines Blogbeitrages erscheinen. Sie können mit Ihren Followern genau so kommunizieren, wie diese mit Ihnen. Das Spinnennetz ist nicht auf Ihre eigene Umgebung begrenzt. Durch Google+ erhalten Sie Zugang zu den Spinnennetzen Ihrer Follower. Sie tauchen in deren E-Mail-Listen genau so auf, wie in deren Suchergebnissen. Einzige Voraussetzung: Sie, ihre “+1”-Klicks, ihre Kommentare, ihre Videos, ihre Beiträge müssen in den Augen von Google relevant sein für den jeweiligen Follower.

Oben in den Screenshots haben Sie schon gesehen, wie es aussieht, wenn die Google+-Kontakte als soziales Element in die Google-Suchergebnisse einfließen. Auch, wenn wie mancherorts fälschlicherweise schon behauptet, diese personalisierten Ergebnisse aktuell noch keinen Einfluss haben auf das eigene Ranking in den Google-Suchergebnissen. Allein durch die Präsenz in den Trefferlisten Ihrer Follower fallen Sie auf, heben Sie sich ab und wer weiß, vielleicht spielt das schon bald auch eine Rolle bei der Bewertung der eigenen Webseiten.

Schon jetzt ist zu erkennen, dass Google die Google+-Unternehmensseiten viel höher bewertet als die entsprechenden Facebook-Fanseiten oder Twitterseiten. Google+-Accounts tauchen regelmäßig vor den Facebook- oder Twitter-Accounts einer Person auf. Google+-Seiten sind schon jetzt optimiert für die Google-Suchroboter und wer sagt, dass nicht eines Tages “Likes” ähnlich relevant werden wie Backlinks? Das komplette Google-Netzwerk ist extrem suchmaschinenfreundlich aufgebaut. Sämtliche Inhalte können leicht von den Google-Bots erfasst und somit indiziert und bewertet werden. Das macht Google doch nicht einfach so zum Spaß. Dahinter steckt Absicht!

Soziale Backlinks – Linkaufbau der Zukunft

Bekanntlich sind Links für die Suchmaschinen-Optimierung immer noch ein wichtiger Faktor. Google hat seine Suche ja ursprünglich auf der Auswertung der Verlinkung von Webseiten aufgebaut. Mittlerweile sind zwar viele andere Ranking-Faktoren hinzugekommen, aber die Grundidee ist gleich geblieben.

Nach Googles Denkweise sind Verlinkungen Empfehlungen. Nur wer eine Webseite oder einen speziellen Inhalt (Produkt, Blogartikel, etc.) gut findet, verlinkt diese(n) mit seiner eigenen Webseite. Auf dieser Idee basiert ja die ganze Google-Erfolgsgeschichte. Und jetzt denkt Google einfach konsequent einen Schritt weiter. Man wird nur Freund oder Fan einer Person, Marke oder eines Unternehmens, wenn man diese(s) positiv wahrnimmt. Das ist eine persönliche Meinungsäußerung und weil sie öffentlich ist, ist diese Meinungsäußerung nichts anderes als eine Empfehlung. Freunde, Fans oder auch Besucher können diese Empfehlung sehen und sogar selbst bewerten und damit ihrerseits weiterempfehlen.

Diese Aussagen sind persönlicher als irgendwelche Backlinks auf irgendwelchen Webseiten. Soziale Webseiten, ob Profil oder Fanpage, sind um ein Vielfaches aussagekräftiger als klassische Webseiten, die die Suchmaschinen umständlich durch Analysieren des Inhaltes versuchen müssen zu kategorisieren und zu bewerten. Profile enthalten viel mehr relevante Informationen als Webseiten, diese auch noch an vorgegebenen Stellen (man muss gar nicht mehr suchen) und sie sind auch viel aktiver. Es wird auf Ihnen gepostet, geliked, geshared, gechattet, gemailt, sie sind befreundet und folgen und verfolgen sich gegenseitig. Der Besitzer ist eingeloggt oder auch nicht und man kann sogar nachvollziehen, auf welchen Wegen dieser Nutzer im Internet wandelt, während er eingeloggt ist. Der Nutzer ist gläsern. Sie sind verbunden, vernetzt und das Ganze in Echtzeit. Klassische Webseiten sind dagegen einfach nur kryptisch und langweilig.

Webseiten-Backlinks = Empfehlungen

“Like”, “Share”, = Empfehlungen = soziale Backlinks

nur haben diese einen ganz entscheidenden Vorteil: Mit “Likes” und “Shares” können auch Menschen, die keine eigene Webseite haben, auf der sie Link-Empfehlungen zu anderen Webseiten platzieren können, Inhalte bewerten und weiterempfehlen. Dabei ist es viel einfacher mal eben auf “Like” oder “Share” zu klicken, als vielleicht erst einen Kommentar oder Artikel auf einem Blog zu veröffentlichen und mit Links zu versehen.

Noch sind diese Social Backlinks Zukunftsmusik aber ihre Zeit wird kommen. Die Voraussetzungen sind schon längst vorhanden. Diese Social Backlinks müssen nur noch gewichtet und in die Such-Algorithmen integriert werden. Es müssen noch einschlägige Erfahrungen gesammelt werden, um wirklich relevante Ergebnisse zu erzielen. Sie können sicher sein, Google arbeitet gerade in diesem Moment mit Hochdruck daran. Und, wenn sie kommen, wird das klassische Link-Ranking dramatisch an Bedeutung verlieren. Egal, wie viele Webseiten-Backlinks man sich mit der Zeit mühsam aufgebaut hat, steht dem dann nicht eine relevante Anzahl an sozialen Backlinks gegenüber, geht das SEO-Ranking, und damit die Positionierung zumindest bei Google steil in den Keller.

Bester Beweis dafür sind die Aussagen der Google-Vizepräsidentin Marissa Mayer, die ich weiter oben schon erwähnt habe (Pizzeria-Suche!). Es werden sogar schon neue Wortschöpfungen wie “Social Search Optimization (SSO)” vorgeschlagen, die das alte “Search Engine Optimization (SEO)” bald schon ablösen könnten. Es ist also schon jetzt abzusehen, dass die Google-Suchalgorithmen in Zukunft viel Stärker auf die sozialen Komponenten ausgerichtet werden.

Die Inhalte der sozialen Netzwerke sind, zumindest für die soziale Suche, von erheblicher Wichtigkeit. Stellt sich nur noch die Frage, ob hierbei die Konkurrenten zusammenarbeiten und die Inhalte für eine netzwerkübergreifende soziale Suche nutzbar gemacht werden können oder ob jedes Social Network versucht, seine eigene soziale Suche zu etablieren. Das die Ausrichtung der Suchmaschinen und damit die Suchmaschinen-Optimierung der Internet-Anbieter aber generell in diese Richtung gehen werden und gehen werden müssen, steht mittlerweile außer Frage. Und damit steht auch fest, dass der klassische Linkaufbau immer mehr an Bedeutung verlieren wird.

In Zukunft wird Linkaufbau bedeuten:

– “Likes”,
– “Shares”,
– “+1”-Bewertungen,
– Follower generieren.

Beziehungen, Inhalte und Profile pflegen und ständig aktualisieren. Und damit kann man nicht früh genug anfangen.

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Das waren jetzt eine Menge Informationen. Ich hoffe, ich habe Sie nicht verwirrt – falls Sie es bis hier geschafft haben :-) . Ich wollte Ihnen einfach einmal die Fülle an Möglichkeiten und damit die Bedeutung von Google+ (und damit auch den entscheidenden Vorteil gegenüber Facebook) für das Internet-Marketing schon heute, aber noch viel mehr in der Zukunft darstellen. Denn wenn man erst einmal verstanden hat, worin der entscheidende Unterschied in der Herangehensweise von Facebook und Google liegt, weiß man auch, dass man bei Google+ mitmachen sollte. Und zwar bald!

Wir haben jetzt schon so viel über diese neue soziale Kommunikations- und Marketing-Wunderwaffe gehört. Im dritten Teil unseres Google+-Workshops gibt es auch einen Video-Workshop von mir und wir werden uns dann Google+ einmal genauer ansehen und herausfinden, was wirklich dahinter steckt.

Bis dahin

Ihre Sandra Christiansen

Kommentare

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  1. Hallo Frau Christiansen,

    ein toller Artikel, gut recherchiert und wirklich verständlich geschrieben, freue mich schon auf den dritten Teil. Sonnige Grüsse

  2. Hallo Frau Christiansen,

    vielen Dank für diese ausführliche Zusammenfasung über Google+, Super Beitrag und wie immer Klasse und sehr informativ geschrieben.
    Allerdings macht das einen fast schon ein bisschen Angst, welche Macht diesem Tool in der Zukunft zu kommt.

    Aber wie sagt man so schön – „Wer nicht geht mit der Zeit – geht mit der Zeit“

    In diesem Sinne freue mich schon auf Ihren nächsten Beitrag.

    Liebe Grüße aus Wiesbaden
    Stefan Sabel

  3. Hallo Frau Christiansen,

    danke für die neu gewonnene Sichtweise. Ihre Beschreibung und ausführliche Darstellung ist wie immer sehr informativ und geben neue Einblicke in die Denkweise von Google.
    Auch die „Auflockerung“ mit den Videos und Links ist sehr gelungen.
    Vielen Dank nochmals für Ihre Arbeit

    Liebe Grüße aus Wien

  4. Guten Tag Frau Christiansen, mir gefällt Ihr ausführlicher und verständlicher Artikel zu diesem Thema. Ich bin gespannt auf Ihre nächsten Beiträge, weiter so. Liebe Grüße Birgit