Das Internet im Wandel – und wie Sie Ihr Marketing optimal darauf anpassen

Unser gutes, altes Internet wird es schon bald nicht mehr geben und, wenn wir nicht aufpassen, unser Business auch nicht. Wer  immer noch auf Dinge wie Kommentare, SEO, Backlinks oder Social Sharing als Traffic-Maßnahmen setzt, wird schon bald ziemlich allein dastehen. Wer jetzt meint, das sei pure Panikmache, dem empfehle ich diesen Artikel.

Kennen Sie schon Alexa, Siri oder Google Home?

Diesen kleinen Spionen stellen Sie eine Frage und erhalten genau eine Antwort. Die kleinen Helferlein nutzen zwar zur Beantwortung der Frage das Internet, aber sie liefern Ihnen nicht, wie die klassische Suchmaschine, mehrere Antworten. Schlimmer noch, Sie erfahren nicht einmal mehr die Quelle der Informationen, die Ihnen geliefert werden. Ist doch egal, könnte man meinen. Hauptsache die Information stimmt.

Hmm, was aber wäre, wenn Sie – Ihre Webseite, Ihr Blog, Ihr Wissen, Ihre Arbeit – die Quelle wäre? Dann würden zwar Google, Facebook oder Amazon von Ihrer Arbeit profitieren – Sie selbst aber rein gar nicht. Kein Besucher auf Ihrer Webseite = kein Klick, kein Like, kein neuer Newsletter-Abonnement, kein Verkauf, usw. Ihre ganze aufwendige Suchmaschinenoptimierung wäre für die Katz, egal, wie viele Backlinks Sie gesammelt haben oder wie viele Leser mit Ihrer Webseite interagiert haben. Es ist völlig irrelevant. Sie haben einfach nichts mehr davon. Die Siri-, Alexa- und Google-Bots werden Ihnen kein Geld einbringen.

Google und Facebook kontrollieren mittlerweile mehr als 70 Prozent des Internet-Traffics.

Bei mobilem Traffic ist Facebook absolut dominant. Künstliche Intelligenz, Machine Learning und Big Data werden dafür sorgen, dass dieser Anteil weiter wächst.

Facebook möchte, dass der Traffic im Facebook-Universum bleibt, genau das gleiche möchten natürlich auch Google und Apple. Über die Instant Articles möchte Facebook, dass wertvoller Traffic direkt auf Facebook veröffentlicht wird damit der Nutzer bloß nicht auf den Gedanken kommt auf eine externe Webseite (wie zum Beispiel Ihre!) zu wechseln.

Amazon hat sich von einer reinen Verkaufsplattform für Bücher hin zu einer Suchmaschine für Produkte entwickelt. Immer mehr Menschen starten ihre Produktrecherche nicht mehr über die Googlesuche, sondern gleich bei Amazon oder eBay. Hat man seine Produkte auf dem Amazon-Marketplace gelistet, kann man mit ein wenig Glück nocht etwas verkaufen (wenn man denn die Amazon-Preise unterbieten kann). Auf Besucher, geschweige denn Käufer kann man auf seiner eigenen kleinen Webseite dagegen kann lange warten, wenn jemand seine Shoppingtour bei Amazon startet.

Die Plan, mit eigenem hochwertigen Content auf Dauer hochwertigen Traffic zu erzeugen wird immer schwieriger umzusetzen sein. Der einzige Ausweg: Das Portemonnaie auf zu machen. Aber gerade für kleine Unternehmer oder Startups ohne Anschubfinanzierung wird es immer schwieriger werden, einen Fuss in die Tür zu bekommen.

Will man in Zukunft im Internet Geld verdienen, muss man vorher Geld investieren!

In Zukunft werden Unternehmen für Internet-Traffic genauso bezahlen müssen wie für Strom oder Wasser. Die großen Internet-Giganten werden nicht nur immer größere Datenkraken, sondern auch Versorgungsunternehmen. Nur versorgen Sie uns nicht mit Strom, wie Elektrizitätswerke oder Wasser, wie Wasserwerke, sondern mit Traffic für unsere Webseiten. Wird die Netzneutralität eines Tages auch in Europa, wie jetzt schon in den USA, aufgehoben, können wir dann auch noch wählen, ob wir für schnelle Datenübertragungs-Überholspur Geld bezahlen oder uns geduldig in die langsame LKW-Kolonne auf der rechten Spur einreihen. Fragt sich nur, ob unsere Kunden auch soviel Geduld aufzubringen bereit wären.

Noch heute wird einem gesagt: Erst kommt der Traffic, dann das Geldverdienen.

Schon bald aber heißt es: Erst kommt das Geldinvestieren, dann der Traffic und dann das Geldverdienen.

Man kann eine solche Entwicklung schon seit einiger Zeit bei den großen Medienunternehmen beobachten. Mit Werbebannern auf den Onlineseiten von Zeitungen usw. allein läßt sich das Geschäft nicht rentabel betreiben. Mit Abo-Modellen, Micropayments für einzelne Inhalte, usw. wird versucht dem selbst etablierten Kostenlos-Trend entgegen zu wirken. Für viele mit überschaubarem Erfolg. Auch hier wird wohl nur überleben, wer wirklich Qualität liefert. Wer von seinen Lesern verlangt in Vorkasse zu treten muss schon eine herausragende Glaubwürdigkeit und Reputation vorweisen können.

Was bedeutet diese Entwicklung für uns Internet-Unternehmer?

Kostenlosen Content zu produzieren, nur um kostenlosen Traffic zu generieren, wird in Zukunft nicht mehr funktionieren, wenn die großen Internet-Giganten über ihre Künstlichen Intelligenzen (Alexa, Siri, Google Home, etc.) dem Nutzer immer mehr Informationen direkt zur Verfügung stellen ohne auf die ursprüngliche Quelle zu verweisen. Somit ist intensives Bloggen zumindestens unter dem Gesichtspunkt der kostenlosen Traffic-Generierung eher Zeitverschwendung.

Relevanter Traffic muss teuer eingekauft werden (Adwords, Facebook Ads, etc). Deshalb ist es wichtig, diese Investition auch effektiv zu nutzen. Personalisierung, Daten-Management, Zielgruppen-Analyse, Email-Marketing-Funnels, … – Trichter sind hier die Schlagwörter. Schon die Auswahl der Zielgruppe, an die die unterschiedlichen Anzeige-Formate ausgespielt werden sollen und die Relevanz der Anzeigen für die Kunden haben einen großen Einfluss auf die Klickpreise der Anzeigen, den Kosten der Kampagnen und somit auch auf die Summen, die Sie in die Traffic-Generierung investieren müssen. Es nützt nichts, für viel Geld viel Traffic zu generieren, diesen dann aber nicht gewinnbringend zu monetarisieren.

Vor Kurzem erst hat Facebook-Chef Marko Zuckerberg angekündigt, dass Facebook sich wieder stärker auf sein ursprüngliches Erfolgskonzept konzentrieren wird: Eine Plattform zu sein, auf der hauptsächlich private Inhalte ausgetauscht werden. Also:

  • Schluss mit den völlig vermüllten Newsfeeds, die eh keiner mehr beachtet.
  • Schluss mit der Möglichkeit mit irgendwelchen nicht-privaten Inhalten wie zum Beispiel Werbe-Posts große Reichweiten zu erzielen. Inhalte, die keinen interessieren, werden, wenn überhaupt, nur noch unter “Ferner liefen” veröffentlicht.
  • Schluss mit großen Reichweiten, wenn der Inhalt / die Information keinen interessiert.

Und Interesse wird von Facebook gemessen in Form von “Likes”, “Shares” und Kommentaren.

Gute Landingpages, guter Kundenservice und selbstverständlich hochwertige Produkte und Dienstleistungen, die dem teuer eingekauften Kunden auch einen entsprechenden Mehrwert bieten, werden (endlich wieder) wichtiger werden. Auf den Social-Media-Plattformen werden nur noch Inhalte eine größere Reichweite erzielen, wenn die Nutzer mit diesen Inhalten auch interagieren, weil diese Inhalte sie interessieren und sie möchten, dass auch ihre Freunde davon erfahren. Dann erst “liken”, teilen und kommentieren sie und dann erst werden diese Inhalte auch für Facebook interessant.

Die eigene Email-Liste wird noch wertvoller werden. Das ist möglicherweise schon bald die einzige Möglichkeit, relevanten und kostenlosen Traffic auf die eigenen Seiten zu bekommen.

Netzwerke, Videos, Webinare, Facebook-Gruppen und so weiter – alle sozialen Aktivitäten, die dabei helfen Interessenten an Ihre Person / Ihr Unternehmen zu binden werden weiter an Bedeutung gewinnen. Es ist nicht immer nur der Preis, der beim Kauf entscheidet: Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Expertise, Kundenservice usw. -also die Pflege der Stammkundschaft –  werden umso wichtiger, je teurer es wird Neukunden anzusprechen.

Auf den ersten Blick könnte man Angst bekommen vor der Zukunft, aber wenn man es genauer betrachtet, hat diese Entwicklung auch ihre Vorteile. Wenn Sie noch heute tolle Blogartikel schreiben in der Hoffnung irgendwann irgendwie von den Suchmaschinen wahrgenommen zu werden, können Sie in Zukunft darauf bauen, dass Sie garantiert Traffic auf Ihre Landingpages bekommen, nicht erst nach Jahren harter Arbeit, sondern immer dann, wenn Sie es möchten. Für diesen Service müssen Sie zwar zahlen aber für Strom und Wasser müssen Sie es auch. Wie Sie im Haushalt Strom und Wasser sparen können, so können Sie auch Traffic billiger einkaufen und effektiver nutzen, indem Sie gutes kundenrelevantes Marketing betreiben und ihre Produkte / Dienstleistungen, ihren Service und ihre Webseiten immer weiter optimieren. Nicht mehr auf Suchmaschinen sondern auf Ihre Kunden.

Eine große Gefahr lauert aber auf uns, wenn wir uns nur vom Traffic den uns Google, Facebook oder Twitter liefern abhängig machen. Aktuelle Beispiele im Zusammenhang mit dem neuen Gesetz gegen Hasskommentare im Internet zeigen, was einem schneller als man denkt passieren kann: Von einem auf den anderen Moment werden die eigene Facebook-Seite oder der Twitter-Account gesperrt und das wars dann erst einmal mit Traffic aus diesen Quellen. Oder Google oder Facebook ändern mal wieder ihre Algorithmen und Ihre Anzeigen werden von einer Sekunden auf die andere nicht mehr prominent angezeigt.

Hat man jetzt keine eigenen Netzwerke und eine möglichst große Email-Liste kann man ganz schnell in eine existenzielle Notlage kommen: Kein Traffic, keine Einnahmen, kein Geld für neuen Traffic – und aus die Maus!

Wenn Sie Unternehmer/in sind und Dienstleistungen anbieten (oder es planen), dann empfehle ich:

  • Setzen Sie den Fokus auf den Aufbau Ihrer eigenen Email-Liste. Nur das macht Sie unabhängig von anderen unberechenbaren Traffic-Quellen
  • Bauen Sie über hochwertigen Content eine vertrauensvolle Beziehung zu Ihren Interessenten auf
  • Re-Investieren Sie immer wieder einen Teil Ihrer Einnahmen in bezahlte Kampagnen für regelmäßig neue Email-Leads
  • Re-Finanzieren Sie Ihre Werbekosten über niedrigpreisige Einstiegs-Produkte (weiterer Vorteil: Ein Kunde ist höherwertiger als ein kostenloser Abonnent)
  • Richten Sie einen strategisch aufgebauten Email-Autoresponder-Funnel ein, aus dem heraus Sie immer wieder automatisch Anfragen und Buchungen erhalten, so dass die mühsame und zeitaufwändige Kalt-Aquise nicht mehr erforderlich ist
  • Pflegen Sie Ihre Bestands-Kunden und bieten Sie hochpreisige Premium-Produkte an (sofern Sie bereits über entsprechende Erfahrung auf Ihrem Gebiet verfügen)

In meinem Gratis-Online-Training und weiteren Blog-Artikeln lernen Sie die wichtigsten Strategien zum effektiven Aufbau und die Monetarisierung Ihrer Liste.

 

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